Salzwasser & Festland

von Balts Nill 26. Oktober 2015

Balts Nill spielt mit Instrumenten und Worten. Für Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Extrakte aus Zeitungen, Büchern etc. liest (oder singt oder pfeift).

„Wie waren die ursprünglichen Besiedler auf die Inseln gekommen? Im Fall der Galapagosinseln trennten achthundert Kilometer offenes Meer den Archipel von der Küste Südamerikas.  Dieses Problem beschäftigte Darwin so nachhaltig, dass er über ein Jahr versuchte, die Bedingungen einer Ozeanüberquerung im Garten seines Hauses in Kent nachzubilden. Er sammelte Samen und versenkte sie in Behälter mit Salzwasser. Jeweils nach einigen Tagen holte er einige Samen heraus und säte sie aus (…) Gerstensamen keimten nach sechs Wochen im Salzwasser immer noch aus (…) Eine Meeresströmung mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,6 Stundenkilometern könnte einen Samen in sechs Wochen über eintausendsechshundert Kilometer weit tragen.“

Aus: Elizabeth Kolbert: Das Sterben. Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt. Suhrkamp Verlag 2015, S. 200.

 

Leicht

 

Gab nichts das mich

Aufhalten konnte kein Festland

Hat mich lange beschäftigt. Immer

Sprang ich auf das letzte

Fahrende Schiff im September

 

Sarah Kirsch