Kommissionezedeli

von Rita Jost 9. Juli 2020

Öpper het reagiert uf ne früecheri Kolumne. Är meint, «ga y-choufe» säg me doch hüt nümm. Me gong ga «shoppe». Hmmm, ok… Aber: wen-i ufe Märit ga, de säge-n-i däm nid shoppe. Das chäm mr chli dernäbe vor.

Aber ja, wie sägen-i de eigetlech? Wahrschinlech äuä «kömerle» oder kommissiön(d)le. I mache ja o e Kommissionezedu (nid e shopping-list).

Das het mi uf ne Idee bracht. Es nimmt mi wunder, was Bärnerinne u Bärner i mire Umgäbig für Wörter bruuche, we sie gö ga ychoufe.

Kommissiön(d)le oder Komere mache isch dr Usdruck, wo die meischte bruuche. Ömu i mire Generation (ü65). Poschte isch ender öppis us dr Oschtschwiz. Hingäge si ggänggele u kitsche no ziemli wit obe uf dr Hitparade. Obschon: o hie würd i säge: ufe Märit ga-n-i nid ga ggänggele. Das Wörtli bruuche-n-i, wen-i irgend öppis choufe, wo-n-i eigentlech nid nötig ha, wo mi aber wahnsinnig gluschtet. Öppis Süesses oder irgend es modisches Fähndli oder es Paar Schueh. (Das isch no speziell, wüll «ggänggele» chunnt ja vom Französische «quaicaillerie», was soviel heisst wie Ysewarehändler/Ysewarehandlig. I fasch jedem fanzösische Dorf – u o scho es paar Kilometer weschtlech vo Bärn – fingt me e Quincaillerie, so ne Grümschelerlade, wos Schrübli u Wärkzüg, WC-Bäseli u Muusefalle het. Also Artikle wo me nid grad zu de typische Artikel zellt, wo Bärnerinne gö ga ggänggele.)

Es anders bärndütsches Wort für ychoufe im Sinn vo shoppe isch lädele. Da ghört me d Luscht am Gang vo eim Lade zum andere use, öppis, wo viel Froue gärn mache (im Gägesatz zu de meiste Manne…). Mini Eltere si aube am Sunnti Abe no id Stadt ga schoufänschterle. Das isch i de Füfzgerjahr e Hit gsi. Denn hets bim Loeb die erschte grosse Schoufänschter gä. Und es isch günschtig cho, echli ga z schoufänschterle, wüll chli gluschte u schnöigge choschtet ja nüt. O nid viel gchoschtet het rohre, das heisst ide Loube ga uf- und abloufe. Das het de aber mit Ychoufe nid viel z tüe gha, ender mit gseh-wärde, mit Blicke aazieh und umenandschutte. Aber i gloub das isch im Zitalter vo Tinder o chli düre.

Eine vo de schönschte Usdrück het aube mini Schwiegermueter usem Ämmitau bruucht. Die isch geng ga «chrämere». Das isch für mi es Wörtli wo nach Rabattmärggeli und Offeverchouf tönt. Nach änge Laderüüm schmöckt, nach Wöschpuuver, Täfeli u Ggaffee (u öppe nachem Zmittagässe vor Bsitzerfamilie, wo d Chuchi natürlech grad hinderem Lade gha het). Agschriebe gsi si die Läde meistens mit «Handlung», «Konsum» oder «Colonialwaren». U da wäre mr de schon wieder bim ne ganz andere hochaktuelle Thema…