Wer dirigiert Bern?

von Jessica Allemann 21. Oktober 2012

In loser Folge kommen Berns Dirigentinnen und Dirigenten zu Wort und geben Einblick in eine Welt zwischen idealistischem Engagement und kalkuliertem Pragmatismus, zwischen Enthusiasmus und Euphorie, Enttäuschung und Frustration.

Die Musikwissenschaftlerin und Professorin der Universität Bern, Cristina Urchueguia, schätzt, dass rund 3000 Bernerinnen und Berner in rund 90 Chören singen. Schul- und Kirchenchöre sind in dieser Zahl nicht mit eingerechnet. Die Berner Chöre reichern mit ihren Konzerten das Kulturangebot in der Stadt Bern mit engagierten Projekten an. Wer steckt neben den zahlreichen aktiven Sängerinnen und Sängern hinter der umfangreichen Chorarbeit, die in Bern geleistet wird? Wer steht wöchentlich, in der Zielgerade auf ein Konzert mehrmals wöchentlich, vor die Sängerinnen und Sänger und feilt mit ihnen an den Werken? Die Berner Chorleiterinnen und Chorleiter sind Berufsmusiker, die Sängerinnen und Sänger in aller Regel Laien. Wie gelingt den Dirigentinnen und Dirigenten der Spagat zwischen Professionalität und der Zusammenarbeit mit Laien? Wie gehen sie mit der Doppelrolle des Künstler- und Lehrerdaseins um? Welches sind ihre Visionen, und wie weit sind sie bereit, Kompromisse in deren Umsetzung einzugehen? Woher kommt ihre Motivation, sich Woche um Woche für Choraufführungen zu engagieren, welche im Verhältnis zum Aufwand oft wenig Beachtung in Publikum und Medien finden? Kurz: Wer sind die Dirigentinnen und Dirigenten der Berner Chöre, und was treibt sie an?

In loser Folge kommen einige von ihnen in «Journal B» zu Wort und geben Einblick in eine Welt zwischen idealistischem Engagement und kalkuliertem Pragmatismus, zwischen Enthusiasmus und Euphorie, Enttäuschung und Frustration.