Grossverteiler ins Medienhaus

von Dinu Gautier 4. Oktober 2012

Unter den Redaktionsräumlichkeiten von «Bund» und «Berner Zeitung» in der Lorraine zieht voraussichtlich ein Grossverteiler ein.

Im Gebäude der Espace Media AG am Dammweg 9 im Berner Lorrainequartier wird voraussichtlich ein Grossverteiler eine Filiale eröffnen. Im Rennen seien noch Migros und Coop, sagen gut informierte Kreise. Coop-Mediensprecherin Saraina von Grünigen bestätigt auf Anfrage: «Wir stehen bezüglich dieser Lokalität in Verhandlungen.» Migros-Aare-Pressesprecher Thomas Bornhauser gibt sich bedeckt und sagt lediglich, die Migros sei immer an guten Standorten interessiert. Sandra Locher, Pressesprecherin der Espace Media, gibt keine Auskunft über Verhandlungspartner.  «Es ist noch kein Entscheid gefallen und noch kein Vertrag unterschrieben worden», so Locher.

«Telebärn» zieht aus

Heute sind im Untergeschoss und im Erdgeschoss des Medienhauses die Redaktionen von «Telebärn» und «Capital FM» einquartiert. «Telebärn», das 2011 an die Aargauer AZ Medien verkauft wurde, verlässt die Räumlichkeiten anfangs 2013 und zieht ein paar Häuser weiter an den Dammweg 3. Dadurch werden im Haus der zum Tamedia-Konzern gehörenden Espace Media rund 2000 Quadratmeter potenzielle Lager- und Verkaufsfläche frei. Das Lokalradio «Capital FM», das den Zürichsee Medien gehört, wird hingegen im Gebäude bleiben, wie Geschäftsleiter Peter Scheurer sagt.

Die dritte Grossverteilerfiliale

Coop ist im Quartier bisher nicht präsent. Die Migros führt bereits eine kleine Filiale an der Lorrainestrasse, in die seit Jahren nicht mehr investiert wird, was ihr einen gewissen Retro-Charme verleiht. Das Berger-Areal gleich neben der heutigen Migros ist keine Option für einen Filialneubau mehr: Für den Bau wäre eine Sonderbewilligung nötig gewesen. Auch Denner (gehört der Migros), betreibt eine Filiale an der Lorrrainestrasse.

Mehr Verkehr?

Für Catherine Weber, Vorstandsmitglied des Vereins Läbigi Lorraine, könnte eine weitere Filiale eines Grossverteilers dazu führen, «dass die fürs Quartier wichtigen kleineren Quartierläden unter Druck geraten.» Die Stadt sei zudem gefordert, ein Verkehrsregime durchzusetzen, das die Nachbarschaft schütze. «Es hat heute schon viel Verkehr», sagt Weber.