Senza parole

von Christoph Reichenau 14. Februar 2020

In einem kleinen Kunstort präsentiert Daniela Camponovo Bilder aus dem letzten Schaffensjahr mit vielfältigen Sujets nur für kurze Zeit.

Es ist im guten Sinn ein Sammelsurium. «Senza parole» heisst Daniela Camponovos kurze Ausstellung im offspace viktoria in der alten Feuerwehrkaserne. Im langen schmalen Raum ohne Fenster hängen expressive, «harte» Bilder nackter Frauen in unterschiedlichen Posen neben ruhigen Landschaften und der friedlich fliessenden Aare. Dazu das Porträt einer Frau mit Mundschutz, ein Embrio, zwei Frauen in hellen Kleidern, vielleicht ein Hinweis auf Gefahren, auf genetische Manipulation.

Ein weites Panorama von Eindrücken, ausdrucksstark gemalt. Die Bilder sind eine kleine Auswahl aus rund 80 Werken, die 2019 entstanden. Sie sollen nichts behaupten, nichts Bestimmtes erzählen. «Senza parole» – die Künstlerin überlässt es den Betrachtenden, ihren eigenen Sinn in den Bildern zu finden.   

Der Raum macht es schwer, die richtige Distanz zu den Bildern einzunehmen. Im Gedränge der Vernissage war es fast unmöglich, ruhig zu schauen. Doch: Die Hängung regt an zum Rätseln und zum Entdecken. Ein Rundgang lohnt sich, viel Zeit bleibt aber nicht.