Von der autonomen Beiz zum Quartierzentrum

von Nina Müller 12. Oktober 2015

Die Villa Stucki ist seit 1981 ein Quartierzentrum, das einst eine autonom verwaltete Beiz war und seither viele Systeme und Stile erlebt hat. Neue Freiwillige sind jederzeit willkommen.

Heute gibt es Projekte wie den Strassen-Flohmarkt, der bereits als Quartierevent verstanden wird oder das Sommerfest, das sich mittlerweile auch als Quartierfest versteht. Diese Anlässe werden mit und dank Freiwilligen gestaltet und realisiert. Sie umfassen einen kleinen Teil des vielfältigen Angebots.

Die Rede ist von der Villa Stucki. Die Räumlichkeiten der Villa werden von den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen belebt. So sind es jeden Tag etliche Kinder, welche die von Leolea betriebene Tagesstätte besuchen und die Gänge auch mal lauthals beschallen. Daneben nutzen weitere Gruppen und Personen die Räume im oberen Stock zum Arbeiten, Besprechen oder zum Begegnen und Spielen.

Integrationsprojekt

Über den Mittag können diese gleich zum Essen bleiben und sich neben anderen Gästen von Timo Pfäffli und Theresa Santschi kulinarisch verwöhnen lassen. Dies ermöglicht ein Team von Langzeitarbeitslosen unter der Führung von Judith Braunschweig. Rund zwanzig Personen können so an ihrer wirtschaftlichen oder sozialen Integration arbeiten und oft wieder im sogenannt ersten Arbeitsmarkt Fuss fassen.

Neben dem Restaurant und den Vermietungen agiert die Villa Stucki auch als Informationsplattform für die Bevölkerung. Interessierte können sich über Haus und Quartier informieren und haben zudem die Möglichkeit eine Tageskarte zu kaufen.

Testlabor für kommende Speiselokale

Abends wandelt sich die Villa Stucki in diverse Abendbeizlis, die so die Möglichkeit haben, ihre Leidenschaft zum Kochen anzubieten und herauszufinden, ob sich das Eröffnen eines eigenen Lokals lohnen könnte. Daneben werden auch Bewegungs- und Begegnungsangebote von diversen Personen und Gruppen angeboten. An den Wochenenden sind die Räumlichkeiten meist an Privatpersonen vermietet.

An einem gewöhnlichen Tag wird die Villa Stucki von Personen unterschiedlichsten Alters und unterschiedlichster Interessen betreten und belebt – dieser Mix ist für mich immer wieder Ausdruck von Vielfalt. Diese wird von Seiten des Vereins Villa Stucki, der wiederum Teil der VBG Bern (Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit) ist, und dank unzähliger Freiwilliger ermöglicht.

Auch Schnapsideen willkommen

Genau diese Freiwilligen suchen wir. Menschen aus den Quartieren Weissenbühl, Mattenhof, Marzili und Sandrain, die Ideen haben, gemeinschaftliche Aktivitäten oder Interessen zu initiieren. Die Villa Stucki bietet Raum im Haus sowie im Park und personelle Ressourcen für den Support ihrer Projektidee. Sei es ein Gemeinschaftsgarten, ein Eltern-Kind Treff, ein Kino im Park oder eine wage Schnapsidee welche mal ausprobiert werden möchte. Wir sind offen, sie und ihre Ideen willkommen.

Gesuch sind also interessierte Personen, die ihre Projektidee gerne im Rahmen der Villa Stucki realisieren möchten, um das Haus und seine Angebote mit noch mehr Leben zu erwecken.