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Guy Krneta
Übers Wochenende finden die Solothurner Literaturtage statt. Bereits im Vorfeld wollen Medien «klaffende Lücken» im Programm ausgemacht haben. Statt das Interesse darauf zu richten, was ein Publikum erwartet und welchen selbst erklärten Ansprüchen die Programmierung zu genüge...
Fast gleichzeitig wie Journal B ist in Basel die TagesWoche entstanden als unabhängiges online-Projekt und Wochenzeitung. Jetzt wird die TagesWoche eingestellt: Was aus einer breiten Diskussion entstanden ist, soll diskussionslos liquidiert werden.
Willi Schmid, langjähriger Lektor des Zytglogge Verlags, Träger des Berner Sisyphus-Preises und Mitgründer der Solothurner Literaturtage, wird am 8. September neunzig.
Mit einem Tweet brachte der Basler «Tageswoche»-Journalist Renato Beck das Dilemma auf den Punkt: «Wurde mir schon lange nicht mehr so bewusst, dass ich als Stimmbürger Spielball der Lobbys bin, wie bei der Casino-Abstimmung».
Von Alex Tschäppät gibt es vermutlich viele Anekdoten in dieser Stadt. Und ich wünschte mir, ein Verlag käme auf die Idee, die Anekdoten zu sammeln und herauszugeben.
Die Annahme von Minarett-Verbotsinitiative, Ausschaffungsinitiative und Masseneinwanderungsinitiative waren Schocks für die aufgeklärte, urbane Schweiz. Zurecht warf sich die unterlegene Seite vor, die Kraft der Symbolpolitik unterschätzt und zu wenig mobilisiert zu haben.
Der Film «Die Vierte Gewalt» von Dieter Fahrer ist ein Requiem auf die Tageszeitung. Ausgehend vom Umzug seiner betagten Eltern ins Heim, denkt Fahrer über den Medienwandel nach. Darüber, wie es den «Journis» wohl dabei ergehe, jenen, «die Macht haben und doch häufig machtlos...
D Martina u dr Ruedi hei nid viu Fründe. Werum o? Si hei sich. U si sy sich säuber gnue. Beidi schaffe viu. Ching hei si nid. Het sech so ergä. Hätt sech o angers chönnen ergä. – Si heig sech drmit abgfunge, seit d Martina. – U o dr Ruedi seit, ihm fääu eigentlech nüt. Ab und...
Das «Bieler Tagblatt» reorganisiert sich und sucht einen neuen Mantelpartner. Dafür sollen Gespräche mit allen geführt werden - «ohne Tabus».
Lüt, wo sy wägg gsi, chöme zrügg u vrzeue, wi nätt Lüt amnen angeren Ort syge, wi gaschtfründlech. U wi woou me sech dert füeu, wo d Lüt so gaschtfründlech syge. Wi deheime.
Zum Glück ist Kurt W. Zimmermann, «Weltwoche»-Kolumnist und Chefredaktor des österreichischen «Schweizer Journalist», masslos eitel.
Am Montag wurde in Zürich ein neuer Verlegerverband gegründet, der «Verband Medien mit Zukunft» . Dass in der Schweiz ein neuer Verband gegründet wird, ist kaum eine Meldung Wert: «Klafft in der Schweiz irgendwo eine Wunde, wird ein neuer Verband gegründet», flapste eines de...
Dr Kanton Thurgou wott ds Früefranzösisch kippe. Vierezwänzg Jahr Erfahrig zeigi, dass Ching, wo ab dr füfte Klass Französisch heige, schpeeter nid besser Französisch chönni aus Ching, wo ersch ir sibete Klass Französisch heige.
Wer schreibt hier? Zwei Menschen lernen sich in einem Blog kennen, separieren sich und schreiben sich ausführlich verschlungene E-Mails. Der Basler Schriftsteller Rudolf Bussmann hat einen Briefroman in digitalen Zeiten verfasst.
«L’autobiographie d’une courgette» von Gilles Paris soll bereits nach Erscheinen 2002 ein Bestseller geworden sein. 2004 erschien das Buch in deutscher Übersetzung: «Autobiografie einer Pflaume». Das Buch ist, wie ich lese, in kindlich naiver Sprache verfasst, die von den Ein...
Noch selten haben sich bei einem Urnengang die beiden Gesichter der SVP so ungeschminkt übereinandergeschoben wie im Vorfeld der Abstimmungen vom 12. Februar.
Fakte sy Fakte. U Fake isch Fake. U Fake sy keni Fakte. U Fakte sy ke Fake. U gfakti Fakte sy Fake. U Fake blybt Fake. O we d Fakte-Faker dr Fake zu Fakten erkläre. U d Fakte zum Fake.
Der Buchtitel hat es mir angetan: «Der letzte Zeitungsleser». Und auch der Verfasser spricht für sich: Michael Angele, Schweizer Autor und Germanist, lebhaft seit vielen Jahren in Berlin. Erst war er Mitbegründer der ersten Deutschen «Netzzeitung». Dann betreute er die Berlin...
Als vor sechs Jahren Christoph Blocher und sein Umfeld die «Basler Zeitung» übernahmen, setzten sich in Basel etliche Leute zusammen und brüteten über medialen Alternativen. Durch die neuen technischen Möglichkeiten schienen «Zeitungs»-Gründungen auf einmal wieder realistisch...
«Wenn ihr nicht zufrieden seid mit den Medien, müsst ihr aufhören, Inserate zu schalten», hatte Markus Somm Mitte April in einem Radiogespräch mit Roger Schawinski den Anzeigekunden von Zeitungen geraten.
Zeitungen haben ein Problem. Sie haben mehr als ein Problem. Aber ihr grösstes heisst: Wie wird unabhängiger recherchierender Journalismus künftig finanziert?
Ein Gang durch die nie stattgefundene «Erste Nationale Menschenausstellung» (1999-2004) von Ruedi Häusermann.
Zu Ruedi Häusermanns vier Mal gescheiterter «Ersten Nationalen Menschenausstellung» (1999-2004).
Es git Lüt, di sammle Margge. U es git Lüt, di sammle Schärbe. Es git Lüt, di sammle Biuder. U es git Lüt, di sammle Velo. Im Prinzip cha men aus sammle. Aber e Sammler oder e Sammleren isch öper, wo nid aus sammlet, sondern nume ganz beschtimmti Sache. Öper wo Biuder sammlet...
Einmal in Aarau begegnete ich ihm auf der Igelweid. Zwei Igel am Samstag beim Einkaufen. Wie es ihm gehe, fragte ich. Es gehe ihm gut, antwortete er. Wie es mir gehe. Mir gehe es auch gut, sagte ich. Dann geht es uns beiden also gut, hielt Klaus fest. Daraufhin verabschiedete...
Ich lebe in einer vielsprachigen Welt. Dialoge wie folgender im Bus – geschrieben von einer Schülerin im Rahmen einer Schreibwerkstatt – sind durchaus realistisch.
Am 8. Mai 1945 sy a viunen Ort ir Schwyz Fridenslinde pflanzt worde. Hunderti vo Schüelerinnen u Schüeler sy drby gsi. Für ihrer Hoffnig Usdruck z gä: Nie meh e setige Chrieg!
Der frühere «Bund»-Redaktor und Leiter des Schweizerischen Literaturarchivs von 1990 - 2005 Thomas Feitknecht ist im Alter von 71 Jahren gestorben.
Es Jahr nach dr GSoA-Iniziative, 1990, han i dr WK vrweigeret. Mit über tuusig Angerne zäme. Mir hei kollektiv gforderet, dass ir Schwyz e Ziviudienscht söu ygfüert wärde. Vrurteilt worde sy mr aui einzu. I zu sächs Monet Haubgfangeschaft.
Zusammen mit dem Physiker Charles McCombie reiste der Filmemacher Edgar Hagen rund um die Welt, auf der Suche nach dem geeigneten Standort für ein nukleares Endlager.
Vor drei Jahren provozierte Pius Knüsel, damals noch Direktor der Pro Helvetia, mit einer Streitschrift namens «Kulturinfarkt». Die «Halbierung der kulturellen Infrastruktur» forderte er medienwirksam.
Nach anderthalb Jahren Bern-ist-überall-Blog und Klangjournal haben die Autoren und MusikerInnen in Absprache mit der Redaktion entschieden, beide Blogs weiterzuführen.
Es gäb niemer, het d Iris gseit, wo sech uf Fescht so fescht fröi wi si. Es Fescht beschäftig se tagelang, wuchelang im vorus. Das syg unvrhäutnismässig. Si müess sech's vorschteue.
Das Abstimmungsergebnis vom 9. Februar hat in der Schweiz Spuren hinterlassen. Auf einmal schienen sich alle einig, dass Fremdenfeindlichkeit in der Schweiz mehrheitsfähig geworden sei.
Gestern war ein seltsamer Tag. Ein überraschender Tag. Ein bemerkenswerter Tag. Vielleicht sogar ein historischer.
Als die Masseneinwanderungsinitiative angenommen wurde, sind Mitglieder der Stadttheaterensembles von Bern und Basel vor den Vorhang getreten. Sie haben nach Vorstellungen öffentlich gegen den knappen Volksentscheid demonstriert.
Mundart ist unsere Gefühlssprache, die deutsche Hochsprache unsere Schrift- und Denksprache. Dieses Klischee hält sich hartnäckig, auch und gerade in gebildeten Kreisen.
Am 1. August 2009 hielt Peter von Matt auf dem Rütli eine bemerkenswerte Rede , die er später auch in sein Buch «Das Kalb vor der Gotthardpost» aufnahm.
Die Stadt Bern ist in der luxuriösen Situation, das Kulturbudget aufstocken zu können. Und erntet dafür die Wut der Kulturschaffenden. Was läuft hier schief?
Die Berner Regisseurin und Festivalleiterin Beatrix Bühler ist gestorben. Am 21. Juni erlag sie einer schweren Krebserkrankung. Noch im April wurde sie für ihre kuratierende und kulturpolitische Arbeit mit dem Prix Suisseculture ausgezeichnet. Im Mai erhielt sie zusammen mi...
So viele Reaktionen wie bei der letzten Staffel „Morgengeschichten“ Ende Mai hatte ich noch selten.
Ein Anlass, den ich jedes Jahr in meiner Agenda stehen habe und tatsächlich jedes Jahr besuche, ist die öffentliche Lesung aus den Abschlussarbeiten der Studierenden des Literaturinstituts.
Die Berner Regisseurin, Dramaturgin und Leiterin des Theaterfestivals «Auawirleben» Beatrix Bühler erhält den «Prix Suisseculture» 2014. – Eine persönliche Würdigung.
Itz wo mir über d Ywanderig wider säuber im gsamtwirtschaftlechen Inträsse chöi beschtimme, wei mir o über angeri Beryche wider säuber im gsamtwirtschaftlechen Inträsse chönne beschtimme.
Syt schlächti Vrlürer! - Der Text, den Guy Krneta für die Demo am 1. März auf dem Bundesplatz geschrieben hat, hier bei Journal B: Zum Lesen, Herunterladen und Weiterverbreiten.
Die Frage stellt sich immer verschärfter: Gibt es ein menschliches Grundrecht auf würdige Existenz oder sollen nur Auserwählte anständig leben können? Wird unsere Gesellschaft feudaler? Eine erste Geschichte zur nächsten Abstimmung.
Die ersten Reaktionen auf die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative fokussieren auf die verheerenden aussenpolitischen Folgen. Es lohnt sich aber auch ein Blick auf die innenpolitischen Verhältnisse.
Der Schriftsteller Daniel de Roulet wird am 4. Februar siebzig. – Ein Anlass, den politischen Autor, den sprachgewandten Künstler, den kritischen Kollegen herzlich zu würdigen.
Jahresrückblick von Guy Krneta: Die Jahre vergehen. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, woran wir das überhaupt merken. Eine Möglichkeit ist: Tagebuchführen.
Mit der Tagung «Grenzverkehr» der Theologischen Fakultät Zürich wurde der Schriftsteller und Theologe Kurt Marti (*1921) gewürdigt.
Es gibt auch Stimmen für die Familieninitiative. Guy Krneta hat sich umgehört. Hier die Stimme des Volkes. Die Stimme von Marco.
Der Berner Autor Dmitrij Gawrisch gewinnt den wichtigen Literaturpreis «Open Mike» der Literaturwerkstatt Berlin. Die sonst öffentliche Ehrung fand dieses Mal im privaten Rahmen in Burgdorf statt.
Es gibt kaum ein Wort, das leichter über die Lippen geht als «Mainstream». Mainstream ist bedeutungsoffen. Es meint immer die Anderen. Und wird definiert von denen, die es verwenden.
In der Präambel der Bundesverfassung steht ein bemerkenswerter Satz: «Dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen.» Ich war vor einiger Zeit von einer Bekannten darauf hingewiesen worden. Und ich wunderte mich.
kolumne / Lobbying
Wenn die Forderung nach Transparenz besser tönt, als sie ist, dann könnte dies zum Beispiel die Initiative von Andrea Caroni sein. Die Forderung ist zwar richtig, die Initiative bewirkt aber eher das Gegenteil.
kolumne / Literatur, Kritik, Auszeichnungen
Muss sich die Realität der Sicht der Medien beugen, weil die Medien nicht mehr die Zeit haben, die Realität abzubilden. Ein Blick auf die Schweizer Literaturszene und wie diese ihre Besten kürt und auszeichnet, würde diesen Schluss zulassen.
kolumne / Mit Zahlen jonglieren
Wie sinnvoll ist es, Zahlen statistisch auszuwerten, sie in Relation zueinander zu setzen und blind auf sie zu vertrauen? Nicht in jedem Fall gleich sinnvoll, wie ein Blick auf das Zahlenmaterial der SVP zeigt.
kolumne / Meine AHV den Sans-Papiers!
Miriam Cahn ist ein Beispiel für alle Leute, die es satt haben, wie in der Schweiz auf Kosten der Schwächsten Politik für die Reichsten gemacht wird. Sie setzt ein Zeichen und spendet ihre AHV einer Sans-Papiers-Organisation.
kolumne / Meinung zu Minder
Wie soll man zu einer Initiative stehen, bei der man weder mit einem Ja, noch mit einem Nein so richtig glücklich ist? Es gibt so oder so keine Alternative dazu, eine eigene Meinung zu haben.
Guy Krneta Zum etwas beschleunigten Medienwandel in Basel. Die Schliessung der BaZ-Druckerei aus politischen Gründen und die Umstrukturierung der Basler Zeitung gibt ihm zu denken.
kolumne / Bern, (k)ein literarisches Pflaster?
Die Stadt Bern ist nicht bereit, das Literatur-Festival von Hans Ruprecht «Absolut Zentral» mit 50'000 Franken zu unterstützen. Für Guy Krneta ein unverständlicher Entscheid.
kolumne / Zur Wiederwahl
Sich Wahlen zu stellen ist keine leichte Aufgabe. Ausserhalb der Politik wären dieser Aufgabe längst nicht alle gewachsen. Gedanken zur Wiederwahl von Alexander Tschäppät.
kolumne / Tue Schlimmes und rede darüber
Guy Krneta erhält in seiner aktuellen Spoken-Word-Kolumne einen interessanten Auftrag.
kolumne / Die Suche ist bereits losgegangen
Das Gespenst Blocher sind wir nach zwanzig Jahren bald los, doch schon lauern die nächsten Gespenster. Davon handelt Guy Krnetas erste Spoken-Word-Kolumne für Journal B.