Treppen und Keller

von Balts Nill 3. August 2015

Balts Nill spielt mit Instrumenten und Worten. Für Journal B stellt er kleine Karaoke-Vorlagen her, zu denen man am besten kurze Extrakte aus Zeitungen, Büchern etc. liest (oder singt oder pfeift).

„In dem Hause, wo ich wohnte, hatte ich den Klang und die Stimmung jeder Stufe einer alten, hölzernen Treppe gelernt, und zugleich den Takt, in welchem sie jeder meiner Freunde, der zu mir wollte, schlug, und ich muss gestehen, ich bebte allemal, wenn sie von einem Paar Füssen in einem mir unbekannten Ton heraufgespielt wurden.“

G. J. Lichtenberg, Aphorismen, Reclam, S. 33

„Der Keller ist, in Zeiten wachsender Transparenz, gläserner Wände und Decken, bodentiefer Fenster und sogenannter Smart Homes, die über die Gewohnheiten der Hausbewohner Daten erheben, der letzte Ort des Heimlichen. Er ist gewissermassen das Dark -Net des Hauses.„

Ulrich Stock und David Hugendick in „Zeit- Magazin“ vom 30. Juli 2015, S.29