Kunst der Performance kennenlernen

von Dorothe Freiburghaus 2. Dezember 2014

Vom 2. bis am 7. Dezember findet in Bern zum 17. Mal das Performance Art Festival statt. Eine einmalige Gelegenheit sich ein Bild auf internationalem Niveau zur Performance-Kunst zu machen.

Der Focus von Bone 17 richtet sich auf die Metropole New York, wo in den 60er-Jahren die Fluxus-Bewegung entstand. Sie war der Versuch, spartenübergreifend eine kollektive Lebensform gegen die elitäre Hochkunst zu schaffen. Treibende Kraft dabei war George Maciunas (1931 – 1978). Ihm wird in der Galerie Duflon Racz ein Kabinett eingerichtet.

Hier und rund um die Galerie werden jeden Mittag bis am 6. Dezember um 12 Uhr Fluxusstücke wieder aufgeführt mit Studierenden der Gymnasien Neufeld, Kirchenfeld und Muristalden. Dabei sind nicht zuletzt die Fragwürdigkeit einer Wiederaufführung Thema.

Aus der Fluxus-Bewegung entwickelte sich die Performance Art, eine künstlerische Darbietung eines Performers oder einer ganzen Gruppe. Sie ist situationsbezogen, handlungsbetont und vergänglich. Sie ist ein offener künstlerischer Prozess, der als direkte, körperliche Handlung in der ihr notwendigen Zeit an dem vom Performer bestimmten Ort stattfindet.

Der nicht austauschbare Performer durchlebt das Präsentierte im Augenblick der Handlung. Die Auffassung, dass nur dauerhafte, wertvolle und verkäufliche Objekte, wie Gemälde und Skulpturen bedeutsame Kunst seien, ist ihr fremd.

Seit 17 Jahren findet das Festival in Bern statt und aus «All die Wenigen», wie es Norbert Klassen (1941 – 2011) formulierte – er leitete das Festival von 2001 bis 2010 – werden immer mehr Interessierte.

Performer aus aller Welt nehmen Teil. Spielstätten sind das Schlachthaustheater, die Stadtgalerie im Progr, das Kunstmuseum Bern (Fenster zur Gegenwart) und die Galerie Duflon Racz.

Gerne – so die Verantwortlichen – könne Bone 17 ein Zitat von Fluxuskünstler Al Hansen vorangestellt werden, das die offenen Ränder der Bewegung zeigt: «Jeder, der glaubt, Fluxus sei etwas Ernstes, der irrt sich. Aber jeder, der behauptet, Fluxus sei etwas Unernstes, irrt sich ebenso. Das Einzigartige an Fluxus ist, dass es auch nicht dazwischen liegt. Fluxus ist überall gleichzeitig. Sein Geheimnis ist: es existiert überhaupt nicht, aber es existiert.»